Denkmale

Vermittlung der deutsch-deutschen Geschichte im Sinne von Mahnung und Auftrag

Grenzturmdenkmal mit Führungsbunker bei Gompertshausen

Grenzanlage GompertshausenDer imposante Grenzturm am Ortsrand von Gompertshausen (Landkreis Hildburghausen) ist bereits von Weitem zu erkennen. Nach 1990 hatte das historische Bauwerk eine interessante Geschichte. In den frühen 1990er Jahren erfolgte die Umnutzung als Turmcafe. Später richteten sich unterschiedliche Motorradgruppen ein Partydomizil ein. Kurz nach der Jahrtausendwende stand der Abriss des Grenzturmes zur Disposition und war beschlossene Sache. Nur durch das beherzte Intervenieren von Familie Erhard wurde der Abriss in letzter Minute gestoppt.

Grenzturm mit Führungsbunkermuseum bei Gompertshausen

Nach dem Erwerb der Grenzanlage erfolgte der Rückbau in den Urzustand, hierzu konnten Zeitzeugen befragt und Archivunterlagen gesichtet werden. Der Kanzelbereich mit Führungsstelle bildet heute ein zeithistorisches Kleinod. Im Raum der Alarmgruppe befindet sich eine Ausstellung mit zahlreichen originalen Bildern und weiteren Grenzrelikten. Der Grenzturm, welcher im Jahr 1981 errichtet wurde, ist einem Führungsbunker (FB 3) zugebaut worden.

Kanzelbereich In diesem Bunker befinden sich originale Gerätschaften wie z.B. Funkgeräte, ABC-Station, und ein Motorrad der Marke „MZ“, dieses war um Gompertshausen zur Grenzstreife im Einsatz. Im Außenbereich steht noch ein Teil des hier verlaufenden Grenzsignal- und Sperrzaunes. Im Verbund zu den weiteren Baulichkeiten rundet dieser das zeithistorische Denkmal ab. Der Grenzturm mit Führungsbunker steht heute als Baudenkmal sowie archäologisches Bodendenkmal unter besonderem staatlichen Schutz. Zudem ist der Kellerbereich des Turmes fledermausfreundlich gestaltet.

Kanzelbereich-Führungsstelle im Grenzturm Gompertshausen

 

Historische Führungen sind nach Voranmeldung möglich –> Siehe Besucherservice

Archäologisches Grenzdenkmal bei Schweickershausen

Ca. zwei Ortschaften entfernt von Gompertshausen liegt Schweickershausen. Hier an der Landesgrenze zu Bayern wurde durch Zufall ein ca. 20 Meter langer Teil der ehemaligen DDR-Grenzstaffelung bei den Rückbauarbeiten der 1990er Jahre vergessen. Neben der Zaunanlage und dem Kfz-Sperrgraben ist noch das vorgelagerte Hoheitsgebiet der DDR und der Spurensicherungsstreifen nachvollziehbar.

Grenzdenkmal Schweickershausen

Auch der ehemals militärisch genutzte Kolonnenweg ist umfänglich erhalten. Gerade an dieser Stelle, im früheren Grenzabschnitt 46 ist das Studium der menschenverachtenden DDR-Grenze besonders gut möglich. Die originalen Kfz-Sperrplatten und der ca. einem Meter tiefe Sperrgraben machen auch die Wirkungsweise des sogenannten „Antifaschistischen Schutzwalls“ in seiner ganzen Dimension deutlich.
Das Areal steht heute als archäologisches Bodendenkmal des Freistaats Thüringen unter besonderem Schutz.

Archäologisches Grenzdenkmal Schweickershausen

 

Historische Führungen in Verbindung mit dem Grenzdenkmal bei Gompertshausen sind nach Voranmeldung möglich –> Siehe Besucherservice

Baudenkmal Grenzbeobachtungsturm bei Berkach

Beim Grenzdenkmal bei Berkach handelt es sich um einen Beobachtungsturm der ehemaligen DDR-Grenzsicherung. Der von weitem sichtbare Turm stellt heute eine historische Landmarke innerhalb des thüringischen Grabfeldes dar. Erbaut wurde der Turm im Jahr 1982 in Betonbauweise. Bis zur politischen Wende in der DDR wurde er durchgängig militärisch genutzt. Nach 1990 übernahm die Gemeinde Berkach den Turm und verschloss bzw. sicherte ihn. Diesen Umstand ist es zu verdanken, dass keinerlei Vandalismus oder blinde Zerstörungswut, wie in dieser Zeit üblich, durch die Bevölkerung an diesem geschichtlichen Bauwerk erfolgte.
Mit der Gründung des Deutsch-deutschen Freilandmuseums wurde der Grenzturm dem Trägerverein, dem Deutschen Kuratorium zur Förderung von Wissenschaft, Bildung und Kultur e.V. überlassen. Der Grenzturm, welcher sich im früheren Grenzabschnitt 44 befindet, zählt heute als denkmalhistorische Rarität.

Der gesamte Innenbereich als auch der Turmkörper selbst sind im originalen Zustand und stehen unter staatlichen Denkmalschutz. Bei den Renovierungsarbeiten wurde durch Familie Erhard größte Sorgfalt und Rücksicht auf die Erhaltung des vorgefundenen Ausbaustandes der 1980er Jahre gelegt.
Der Grenzturm wird daher ausschließlich zu Denkmalforschungen sowie weitergehenden militärhistorischen Recherchen genutzt.

 

Beobachtungsturm bei Berkach